- Wurt
- Wụrt, die; -, -en [mniederd. wurt, asächs. wurth = Boden] (nordd.):Aufschüttung im Küstengebiet od. in Flussniederungen, auf der ein Einzelhof od. ein ganzes Dorf steht.
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Wụrt[niederdeutsch] die, -/-en, Wạrf, Wạrft, Wẹrf, Wẹrft, Wierde, Tẹrp, künstlicher Siedlungshügel im Marschgebiet der deutschen und niederländischen Nordseeküste und auf den Halligen, der zum Schutz gegen Hochwasser aus Erde und Stallmist aufgeworfen wurde; er trägt ein Gehöft (Hauswurt, Hofwurt) oder eine Gruppensiedlung (Wurtdorf, Dorfwurt). Wurten wurden seit etwa 500 v. Chr. in den Niederlanden und seit dem 1. Jahrhundert n. Chr. an der deutschen Nordseeküste wegen der sich infolge des Meeresspiegelanstiegs (Dünkirchener Transgression) häufenden Überflutungen angelegt, z. B. die Wurtdörfer Ezinge (ausgegraben 1930-34) und Feddersen Wierde (ausgegraben 1955-63). Im 4./5. Jahrhundert wurden fast alle Wurten verlassen. Bei der im 7./8. Jahrhundert erneut einsetzenden Landnahme in den Marschen wurden die alten Wurten wieder besetzt oder neue aufgeschüttet und ständig erhöht (bis 6,50 m über dem Meeresspiegel). Seit der um 1000 n. Chr. begonnenen Errichtung von Deichen verloren die Wurten zunehmend - außer auf den Halligen - ihre Schutzfunktion.Archäolog. u. naturwiss. Unterss. an ländl. u. frühstädt. Siedlungen im dt. Küstengebiet vom 5. Jh. v. Chr. bis zum 11. Jh. n. Chr., Bd. 1: Ländl. Siedlungen, hg. v. G. Kossack u. a. (1984).* * *
Wụrt, die; -, -en [mniederd. wurt, asächs. wurth = Boden] (nordd.): Aufschüttung im Küstengebiet od. in Flussniederungen, auf der ein Einzelhof od. ein ganzes Dorf steht; Warft.
Universal-Lexikon. 2012.